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Fahrradtour „Vom ClubHaus zur Burenhütte“
Radtour mit 12 Stationen durch die Nürnberger Innenstadt! "Vom ClubHaus zur Burenhütte" – auf den Spuren des 1. FCN.
Wo wurde der Club gegründet, was war das erste Vereinslokal und wo stärkten sich die Nachkriegskicker mit Schweinefleisch aus dem Schlachthof? Was geschah in der Fußballerkanzlei, wo wurden Meistertitel und Pokalsiege gefeiert, wo schenkte Heiner Stuhlfauth seinen Gästen reinen Wein ein und warum hatten viele Club-Spieler eigentlich Lotto-Toto-Geschäfte? Der Club hat im gesamten Stadtgebiet seine Spuren hinterlassen, und jeder dieser Orte hat seine eigene Geschichte und Geschichten.
Bei dieser Clubverführung durch die Nürnberger Innenstadt werden 12 dieser Orte erkundet – mit dem Fahrrad. Den Teilnehmern stehen Club-Räder zur Verfügung, um die Entfernung zwischen den legendären Stätten schneller und bequemer zu erreichen.
Bernd Siegler, Club-Historiker, Kurator des Club-Museums und Autor vieler Club-Bücher („Die Legende vom Club“, „Der Club - Die Chronik“, „Unser Club“) und Matthias Hunger, Fußballbuchautor („Im Bann der Legende“ und „Fußballheimat Franken“), führen zielstrebig und kompetent zu den Orten und lassen dort die spannende und wechselhafte Club-Vergangenheit lebendig werden. FCN-Fans können sich auch auf aktuelle Insider-Infos freuen.
Tourverlauf
Die Club-Fans und die Seerose (Hauptmarkt 9)
Station 1
Die „Seerose“ war der wohl bekannteste Fanklub des 1. FCN, berühmt berüchtigt wegen der Fußball-Rocker und Hooligan-Szene und verantwortlich für den ersten Spielabbruch in der deutschen Fußballgeschichte. Treffpunkt des Fanclubs war das gleichnamige Lokal am Dutzendteich. Als das Ausflugslokal 1994 dem Ausbau der Ringstraße weichen musste, wurde eines der beiden hölzernern Chörlein auf Initiative der Altstadtfreunde am Hauptmarkt 9 (Buchhandlung Korn und Berg) angebracht.
Die Praxen von Dr. Kalb und Dr. Haggenmiller (Frauenkirche, Hauptmarkt 6)
Station 2
Direkt am Hauptmarkt hatten zwei Club-Legenden ihre Arztpraxen: Hans Kalb spielte von 1911 bis 1934 681-mal für den Club und errang dabei fünf Deutsche Meisterschaften. 1927 legte er sein Staatsexamen in Zahnmedizin ab und hatte am Hauptmarkt seine Praxis.
Am Hauptmarkt 6 praktizierte auch der Herzchirurg Theo Haggenmiller. Er spielte von 1903 bis 1914 in der ersten Mannschaft. Wegen ihm kam es zur einzigen offiziellen Fußball-Spielerlaubnis für einen Gymnasiasten in Bayern.
Club-Akademiker (Mensa Insel Schütt)
Station 3
In seinen Anfangsjahren galt der Club als eine „Akademikermannschaft“. Bei der ersten Deutschen Akademiker-Meisterschaft 1911 schaffte es der Club bis ins Halbfinale. Auch in den Meisterteams standen später noch Spieler mit Universitätsabschluss.
Der Club und seine jüdischen Mitglieder (Webersplatz)
Station 4
Noch vor der offiziellen „Gleichschaltung“ der Vereine schloss der 1. FC Nürnberg am 30. April 1933 seine jüdischen Mitglieder aus. Einer von ihnen war Franz Anton Salomon, wohnhaft am Webersplatz 9. Das Schreiben des Clubs, mit dem ihm der Vereinsausschluss mitgeteilt wurde, liegt heute im Leo-Baeck-Institut in New York. Dorthin war Salomon 1941 nach einer langen Odyssee über Mailand, Brüssel, drei südfranzösische Konzentrationslager, und Trinidad emigriert.
Toto-Lotto und die Meisterspieler (Äußerer Laufer Platz)
Station 5
Die Standardberufe der Club-Meisterspielen waren Mechaniker oder Betreiber von Lotto-Toto-Läden. Nürnberg war geradezu eine "Hauptstadt des Toto-Lotto". Auch Ferdinand „Nandl“ Wenauer, Deutscher Meister 1961 und 1968 sowie Pokalsieger 1962, hatte ein Lotto-Toto-Geschäft in der Äußeren Laufer Gasse.
Heiner Stuhlfauth und die Sebaldusklause (Schulgässchen)
Station 6
In den 1920/30er Jahren war Heinrich Stuhlfauth Wirt der Sebaldusklause. Der „Heiner“ war ein berühmter Weltklassetorhüter und stand bei 606 Spielen des 1. FCN im Kasten.
Immer wenn der Club Deutscher Meister oder Pokalsieger wurde, fanden die Feierlichkeiten auf dem Hauptmarkt statt. Bei der Rückkehr der Meisterspieler 1921 schrieb ein Journalist: „Kein Fürst und kein Kaiser hatten jemals einen Empfang, der von einer größeren Begeisterung getragen war.“
Das Nachtleben der Fußballprofis (Weißgerbergasse/Kettensteg)
Gehen die Fußballprofis auch zeitig zu Bett oder ziehen sie durchs Nachtleben? Manche Trainer, wie Jenö Csaknady in den 1960ern, wussten genau, wo sich die Kicker herumtrieben und kontrollierten die Bettruhe. Aber wo gehen die Club-Profis heute hin, was sind ihre Lieblingslokale oder wo ist der Lieblingsfriseur?
Kalorie- und Fressspiele nach dem 2. Weltkrieg (Kleinweidenmühle)
Station 7
Ende der 30er Jahre betrieb die Familie Gebhardt die Wirtschaft „Zum Hippel“. Sohn Robert, der 1948 mit dem Club Deutscher Meister wurde, bediente schon als kleiner Junge den Zapfhahn und erhielt daher den Spitznamen „Zapf“. Seine Beziehungen zum Schlachthof waren in Zeiten der Lebensmittelknappheit im Nachkriegsdeutschland Gold wert. Der Club tingelte zudem über das Land und ließ sich bei sog. Fress- und Kalorienspiele in Naturalien entlohnen.
Deutschherrnwiese - erste Spielstätte (Sportplatz Löheschule)
Station 8
Die an der Pegnitz gelegene Deutschherrnwiese gilt als die Wiege des Clubs. Schon Mitte der 1890er Jahre spielten die Gründerväter des 1. FCN dort ein rugbyähnliches Spiel. Nach Vereinsgründung im Mai 1900 diente der Platz als Austragungsort. Als der Magistrat die Genehmigung erteilte, den Platz zu umzäunen, spielte in Steinbühl, dann in Schweinau und ab 1913 in Zabo.
Burenhütte, Loreley (Ecke Deutschherrnstraße/Solgerstraße)
Station 9
Im Wirtshaus „Zur Burenhütte“ in der Deutschherrnstraße gründeten am 4. Mai 1900 18 junge Männer den 1. FC Nürnberg. Einer von ihnen war Christoph Heinz, der Spross einer sportbegeisterten Familie. Er war von 1900-1904 und von 1910-1912 Erster Vorsitzender des Club. Die von einem fußballbegeisterten Wirt geführte Burenhütte diente in der Anfangszeit als Vereinsheim und Umkleideraum. Erstes richtiges Vereinslokal war die Loreley in der Solgerstraße 1.
Das Fußball-Einmaleins in der Stadtgrabenliga (Spittlertorgraben)
Station 10
Die Stadtgrabenliga war schon um den 1. Weltkrieg herum das Nachwuchsleistungszentrum des 1. FCN. Viele spätere Könner lernten hier das Fußball-Einmaleins. Am wildesten ging es im Stadtgraben am Spittlertorgraben zu, wo die Gostenhofer tagtäglich ihre große Schau abzogen.
Seppl Schmitt, der Fußball-Toto und die Fußballkanzlei (Ludwigstraße 76)
Station 11
Als Mittelstürmer wurde Seppl Schmitt mit dem Club 1927 und 1936 Deutscher Meister und 1935 Pokalsieger. Als sein florierendes Zigarrengeschäft am Plärrer im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, sicherte er sich die staatliche Genehmigung zur Durchführung von Fußball-Wetten und machte sein Geschäft zu einem „Mekka“ des Toto aus.
In der Ludwigstraße 76 residierte die berühmte Fußballerkanzlei. Diese Rechtsanwaltskanzlei galt jahrelang als Schaltzentrale des 1. FCN, dort wurden die Geschicke des Vereins entschieden. Die drei Anwälte Ludwig Bäumler, Ludwig Franz und Karl Müller brachten es zusammen auf 35 Jahre als Club-Präsidenten.
Teilnahme und Preis
- Max. 15 Teilnehmer:innen
- Kosten:
- pro Teilnehmer:in 5,- Euro (fließt in unser FCN-Integrationsprojekt "Willkommen im Fußball")
- für Club-Mitglieder ist die Führung kostenfrei
Zusatzinfos
- Treffpunkt 30min vor Beginn am ClubHaus
- Die Fahrräder werden vom Club gestellt!
- Das Tragen eines Fahrradhelms ist erwünscht!
- Voraussetzung für eine Teilnahme sind sicheres Fahren auf zwei Rädern, eine gewisse Grundkondition und das Mitführen einer Mund-Nasen-Bedeckung.
- Die Strecke ist 6,5 km lang und beinhaltet ein paar Steigungen, bei denen die Räder aber geschoben werden können.
- Die Führung ist (leider!) nicht barrierefrei
- Weitere Infos unter: bildung@fcn.de
Termin
-
Mai 04 1900
04.05.1900
ganztägig
Treffpunkt: vor dem Clubhaus
Josephsplatz 4, 90403 Nürnberg